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Aktuell: Ehrung Prof. Friedrich Maier als Mitbegründer der EJS-Stiftung zum 90. Geburtstag
Professor Friedrich Maier als Mitbegründer der Elisabeth-J.-Saal-Stiftung geehrt: Zu Ehren seines hohen Festtags, des 90. Geburtstags, ehrte die Elisabeth-J.-Saal-Stiftung zur Förderung der Humanistischen Bildung in Bayern am 27.10.2025 in einem Festabend ihren Mitbegründer Professor Friedrich Maier – am Stiftungssitz, dem Maximiliansgymnasium in München
Überreichung des Ehrengeschenks: Stiftungsvorstand Michaela Weigl und Jubilar Professor Friedrich Maier
(Bilder: Ferdinand Radlmaier)
Der Jubilar Professor Dr. Friedrich Maier
Die Elisabeth-J.-Saal-Stiftung zur Förderung der Humanistischen Bildung in Bayern wurde 1982 gegründet auf Initiative von Dr. Anton Schopf und mit Unterstützung der Namensgeberin Frau Elisabeth Johanna Saal. Gründungsmitglieder waren zudem OStD Dr. Helmut Hroß und Professor Dr. Friedrich Maier. Eben jener Friedrich Maier gilt als Doyen, als der führende Fachdidaktiker der Klassischen Sprachen Griechisch und Latein durch sein bahnbrechendes Wirken über Jahrzehnte, in zahlreichen hohen Funktionen und Ämtern – im Staatsdienst sowie Fachverbänden – und an zwei Universitätsstandorten, der Ludwig-Maximilians-Universität in München sowie der Humboldt-Universität zu Berlin. Für seine Verdienste um die Klassische Bildung, v.a. für den Neuaufbau der Klassischen Bildung und Fachdidaktik in den neuen Bundesländern, wurde er 2015 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.
StDin Michaela Weigl eröffnete als Vorsitzende des Stiftungsvorstands den Festabend und begrüßte mit den Stiftungskuratoren OStD Thomas Bednar und OStD Wilhelm Hotz, denen die ersten Grußworte zukamen, Jubilar und Gäste. Als eigentliche laudatores würdigten EJS-Ehrenmitglied Dr. Wilhelm Pfaffel und Vorstandsmitglied Prof. Markus Janka den Jubilar, näherten sich seinem unermüdlichen Schaffen an – als Philologe, als Fachdidaktiker, als Stiftungsmitglied – und gaben in persönlichen Reminiszenzen auch den Blick frei auf den Menschen Friedrich Maier.
Laudator Dr. Pfaffel stellte zunächst die Leistungen des Mitbegründers Maier für die EJS-Stiftung vor, gerade auch sein Geschick als Netzwerker unter den Altphilologen und Vertretern der Humanistischen Bildung in der Gründungszeit und den beiden ersten Jahrzehnten des Bestehens der Stiftung; Professor Janka ging im zweiten Teil der Laudatio auf den didacticus Maier ein – mit dessen bahnbrechenden Werken „Lateinunterricht zwischen Tradition und Fortschritt“, dem „Cursus Latinus“, der fachdidaktischen Reihe „Auxilia“ –, zudem auf den pragmatopoliticus, u.a. in seiner Verbandsarbeit als prägender Vorsitzender des Deutschen Altphilologenverbands; beide Laudatoren würdigten darüber hinaus den Philologen und Philosophen Maier, der seit seinen frühesten Studien Begriff und Wesen des sophos nachging.
v.l.n.r.: Stiftungsvorsitzende StDin Michaela Weigl,
OStD Thomas Bednar Maximiliansgymnasium,
OStD Michael Hotz Wilhelmsgymnasium,
Laudatoren Dr. Wilhelm Pfaffel, OStD a.D., und
Prof. Dr. Markus Janka (LMU)
Ehrenbecher der EJS-Stiftung: Als Ehrengeschenk anlässlich seines 90. Geburtstags und besonderes Zeichen des Danks für seine herausragenden Verdienste um die EJS-Stiftung und die Förderung der Humanistischen Bildung überreichte Stiftungsvorsitzende Michaela Weigl Professor Friedrich Maier einen Ehrenbecher – in Reminiszenz an den Nestorbecher aus Homers Ilias – als besondere Ausgestaltung der Goldenen Ehrenmedaille der EJS-Stiftung: Die beiden Seiten der Medaille schmücken die Außenseite des Ehrenbechers.
Dank des Jubilars: Professor Maier führte in einer bewegenden Rede die Zuhörer zurück zu einem ihn, den damals Neunjährigen, zutiefst prägenden Erlebnis aus den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, der Beobachtung eines der Todesmärsche von KZ-Häftlingen durch seinen Heimatort; davon ausgehend stellte der Jubilar das Humanum, die Suche nach Menschlichkeit, in das Zentrum seines lebenslangen Wirkens, seines Studiums der Humanistischen Sprachen. Als besonderen Dank widmete er der Stiftung sein jüngstes Buch, provokant betitelt mit „Das Ende der Antike. Aus Fernsicht“; darin setzt er sich mit eben dieser Titelthese auseinander, beruhigt jedoch in einem Gang durch die Jahrhunderte: Der Antike gelingt die stetige Erneuerung, eine stetige Renaissance – auch in der drängenden Zeit der technikbestimmten Moderne. Dieser Hoffnung verlieh der Jubilar in Vortrag und Werk eindringlich nachhallenden Ausdruck.
Dona musica: Vier Musikbeiträge begleiteten die Ehrung: Das Vokalensemble des MAX, Leitung StD Anton Waas, trug Paul Hofhaymers Vertonung der Horaz-Ode I8 vor; die Stiftungsmitglieder Dr. Pfaffel und Michael Hotz boten kongenial am Piano und mit der Querflöte G. F. Händels Sonate in F-Dur sowie Philipp Gauberts Divertissement Grec pour flûte et piano. Im musikalischen Finale bewegte besonders Damian Georgiev, junger Violinist des MAX, mit der Berceuse Sfaradite von Paul Ben-Haim das Auditorium.
Ein Überblick über die aktuelle Arbeit der EJS-Stiftung und ihre Projekte bei der Förderung der Humanistischen Bildung in Bayern rundete den Abend ab. Allen Interessierten bietet die Homepage der EJS-Stiftung dazu den besten Einblick.
Ehrenbecher mit den Seiten der EJS-Ehrenmedaille
Vokalensemble des MAX unter Leitung von StD Anton Waas
Dr. Wilhelm Pfaffel und Michael Hotz an Piano und Querflöte
Damian Georgiev begeistert mit Paul Ben-Haims Berceuse Sfaradite